M2 mit Pflichtsieg gegen Tabellenschlusslicht

Nachdem man sich in der letzten Woche in der Hörder Festung für die Niederlage im Hinspiel gegen Düsseldorf mit einem 3:1 revanchieren konnte, stand an diesem Wochenende die Auswärtsfahrt zum Tabellenschlusslicht nach Wuppertal Sonnborn an.

Ein Blick auf die Tabelle und die Erinnerung an den eindeutigen 3:0-Sieg im Hinspiel zurück ins Gedächtnis gerufen und man sollte meinen, dass das ein klares Ding werden sollte. Wer aber die ewigen Jungspunde der M2 kennt, der weiß, dass sie sich gegen Mannschaften im Abstiegskampf gerne schwertun. Gespielt wurde im ersten Hallendrittel der enorm hohen Bayerhalle. In längst vergangenen Tagen – lang vor der Zeit der Hörder Nachwuchstalente – wurde hier mal Bundesligavolleyball gespielt. Die Halle war zwar hoch, aber durch die Beschränkung auf das erste Hallendrittel nicht gerade besonders weitläufig. Mit der Anordnung der Tribüne auf drei Seiten des Spielfeldes und dem Trennvorhang auf der vierten Seite ergab sich ein wahrer Hexenkessel, in dem die Auswechselbank und der Tisch des Anschreibers auf der Tribüne direkt an die Zuschauer grenzten.

Die Hörder Rothemden waren an diesem Wochenende nicht gut, sondern nur ausreichend besetzt. Auf Außenangreifer Slacanin musste wegen eines Infekts verzichtet werden. Der sonst mit üppigen zehn Spielern bestückte Kader wurde so auf nur neun Akteure dezimiert. Zudem klagten mit Externbrink und Woidneck die verbliebenen zwei Außenangreifer über körperliche Gebrechen. Aus diesen Gründen lief Herbort statt als Libero im weißen heute als Universaltalent im roten Trikot auf.

Die ersten zwei Sätze sind schnell erklärt. Die jungen Spieler der Hörder Zweitvertretung hatten aus der Annahme heraus alle Möglichkeiten und der Wuppertaler Block keinerlei Zugriff. Der eigene Aufschlag war ausreichend zwingend, sodass sich Block und Abwehr gut positionieren konnten. Wuppertal fand dagegen kaum Lösungen. Daraus resultierend gewinnt die M2 die ersten beiden Sätze mehr als eindeutig mit 25:13 und 25:12.

Ein bisschen eingeschläfert und mit der Annahme, dass es auch im dritten Durchgang so weiter gehen würde, ging es in den dritten Satz. Wuppertal hatte gewechselt: Zuspieler raus, Diagonalangreifer als Zuspieler und ein neuer Diagonalangreifer auf dem Feld. Das zeigte Wirkung. Der nun deutlich stabilere Block stellte den Hörder Angriff vor Probleme. Zudem befanden sich auf Hörder Seite Aufschlagdruck und Fehlerquote im freien Fall. Dabei wurde schon vor dem Spiel vor der eigenartigen Thermik der Bayerhalle gewarnt. Diese Thermik sorgt dafür, dass Aufschläge entweder vor dem Erreichen des Netzes nach unten abgetrieben werden und so die andere Feldhälfte nicht erreichen oder, wenn sie das Netz überqueren, einfach gerade aus, wie auf einer Wolke, weiterfliegen. Ein Phänomen, was Spieler der M2 hier schon häufig beobachten konnten. Sei es drum. 21:25 Satzverlust und große Freude auf Wuppertaler Seite und auf der Tribüne.

Für den vierten Satz brachte Hörde mit Diagonalkeule Pieper einen frischen Angreifer für den ermüdeten Mielke. Das Spiel blieb weiterhin alles andere als hochklassig, aber spannend und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Die Probleme auf Hörder Seite blieben die gleichen: zu viele Fehler am Aufschlag und zu wenig zwingend im Angriff. Dann, irgendwann, Matchball für Hörde beim Stand 24:23, Pieper am Aufschlag, ein sehr langer Flatteraufschlag und Ass! Punkt, Satz und Sieg für die Hörder Zweitvertretung.

Am Ende steht ein, besonders im Hinblick auf die ersten zwei Sätze, verdienter, wenn auch im vierten Satz denkbar knapper Sieg in einem Spiel in dem auch die Heimmannschaft für ihren Kampfgeist im dritten und vierten Durchgang einen Punkt für die Tabelle verdient gehabt hätte.

Die M2 hat am kommenden Wochenende spielfrei. Im letzten Heimspiel der Saison am 17.02. um 16:00 Uhr in der Hörder Festung an der Seekante geht es gegen den Tabellennachbarn aus Rumeln.

Für Hörde: Hester, Herbort, Mielke, Lauersdorf, Externbrink (C), Lenkenhoff, Limpinsel, Pieper (T), Woidneck.