M1 fehlt der „Killer-Instinkt“ gegen die SF Aligse

Die Mannschaft aus Hörde verliert ein knappes Spiel und somit endgültig den Anschluss an die Tabellenspitze

Am vergangen Samstag gastierten die Sportfreunde Aligse in der Hörder Festung. Aligse? Da klingelt bei dem einen oder anderen Hörder Anhänger doch noch irgendwas. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga 2013 waren es die SF Aligse, die den damaligen Höhenflug der Hörder vorerst gestoppt und die Hörder damals in ihre Schranken verwiesen hatten.

Ein kleiner Rückblick auf die Saison 2013/14, die erste Saison der M1 aus Hörde in der 3. Liga West. Die Hörder, die damals souverän aus der Regionalliga aufgestiegen waren, gewannen als Underdog die ersten 5 Spiele der neuen Saison und setzten sich an der Tabellenspitze fest. Die anderen Teams der 3. Liga rieben sich verwundert die Augen über dieses kampfstarke Team aus dem Westen und selbst die treusten Hörder Fans wagten es damals nicht sich auszumalen wie dieses Märchen enden würde, sollten die Hörder weiterhin auf dieser Welle des Erfolgs reiten können. Am Ende war es aber ein anderes Team, das von der Tabellenspitze grüßte: Die Sportfreunde Aligse. 2014 stieg die Mannschaft in die 2. Bundesliga auf und verschwand vorerst vom Radar der Hörder.

Nun ist der SF Aligse zurück. Als Absteiger der letzten Saison mischen sie nun wieder die 3. Liga West auf und grüßen schon wieder den Rest der Liga von oben. Na gut, nicht ganz von oben, denn dort steht die SVG Lüneburg mit einem Sieg Vorsprung, aber immerhin auf Tabellenplatz 2. So erwartete die Zuschauer am Samstag ein wahres Spitzenspiel in der Hörder Festung und die Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Es entwickelte sich ein Spiel auf hohem Niveau, bei dem die Hörder über weite Strecken den Ton angeben konnten, es am Ende aber verpassten ihre starke kämpferische Leistung in Punkte umzumünzen.

Dabei standen die Vorzeichen ziemlich schlecht für das Hörder Team. Mit Fabian Fingerhut, Marius Harrmann und Neuzugang Marco Schwarzbach fehlten gleich drei Spieler wegen einer Grippe und Chris Carter fiel noch immer verletzungsbedingt aus. Dafür stand Youngster Florian Janssen zum ersten Mal in dieser Saison im Kader der M1 und zeigte über die Mitte eine gute Leistung. Bei dem ersatzgeschwächten Team aus Hörde hatte man das Gefühl, dass sich eine Jetzt-erst-Recht Einstellung entwickelte. Die Rothemden warfen sich in jeden Ball, stellten einen stabilen Block und brachten den ein oder anderen krachenden Angriff im Feld des Gegners unter. Da staunten nicht nur die Fans, sondern auch der Gegner aus Aligse nicht schlecht über diese Hörder Mannschaft. Ein besonderes Lob hat sich Zuspieler Christoph Bielecki verdient, der sich bereits im ersten Satz am Ellbogen verletzte und über drei Sätze lang mit Schmerzen weiterspielte, die Zähne zusammenbiss und sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellte.

In einem knappen Spiel führten die Hörder den ersten Satz lange an, gingen immer mit ein bis zwei Punkten vorweg, doch in der Crunch-Time fehlte der Mannschaft von Trainerin Tee Williams der Killer-Instinkt und man verpasste es den Sack zuzumachen. Man ließ die SF Aligse wieder heran kommen und vorbei ziehen und gab den ersten Satz mit 24:26 ab. Der zweite Satz lief besser und konnte souverän mit 25:19 eingefahren werden, doch im dritten Satz ergab sich wieder das gleiche Bild. Es ging von Anfang an eng zu, Hörde kämpfte um jeden Punkt und wollte nach dem erfolgreichen 2. Satz die 3 Punkte in Hörde behalten. Leider vergab man zu viele Chancen, machte zu viele einfache Fehler im Aufschlag und Angriff und gab auch diesen Satz mit 24:26 an die SF Aligse ab. Danach verlor das junge Team aus Hörde komplett den Faden, ließ sich vom Gegner und Schiedsrichterentscheidungen verunsichern und brach auseinander. Deutlich ging der dritte Satz an die SF Aligse und das Spiel mit 1:3 verloren.

Dennoch konnte die Mannschaft von Trainerin Williams mit ihrer Leistung zufrieden sein. Immerhin leistete man trotz widriger Umstände dem Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten aus Aligse über 3 Sätze einen großartigen Kampf und begeisterte damit das zahlreich erschienene, heimische Publikum, das dem Spiel die würdige Kulisse verliehen und den TV Hörde durchweg hervorragend unterstützt hat. Nichtsdestotrotz muss man beim Blick auf die Tabelle feststellen, dass der TV Hörde durch diese Niederlage nun endgültig den Anschluss an die Tabellenspitze verloren hat und mit nun 12 Punkten Rückstand auf Platz 1 wohl im tristen grau des Tabellenmittelfelds nur noch um die goldene Ananas spielt.

Als nächstes geht es für den TV Hörde 2x auswärts ran. Diesen Samstag spielen die Rothemden in Aachen, nächste Woche dann beim Tabellenführer in Lüneburg, bevor am 24.02. um 19:30 Uhr der TV Baden in der Hörder Festung gastiert. Dann möchte die Mannschaft von Trainerin Williams natürlich wieder die Punkte in Dortmund behalten.

Leave a Comment