Auf Augenhöhe mit dem Titelfavoriten

Vor dem ersten Saisonspiel war an der einen oder anderen Stelle von einer „unglücklichen Auslosung“ die Rede. Im ersten Heimspiel der Saison kommt ausgerechnet der amtierende Meister und Titelfavorit aus Lüneburg nach Hörde. Für die Hörder Jungs der M1 war das nicht das Problem. So weiß man dann direkt zu Beginn, wo man im Vergleich zu den besten Teams steht und nimmt die Herausforderung gerne an. Im Endeffekt folgte die vielerorts erwartete Niederlage gegen die SVG Lüneburg II. Aber was war denn das bitte für ein Match? Gegen die mit voller Kapelle angereisten Niedersachsen besiegeln am Ende nur zwei Punkte Unterschied die knappe Niederlage nach zwei Stunden Kampf im Tiebreak.

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Foto: Ruhrnachrichten, Nils Foltynowicz

Aber nun erst einmal vorne angefangen:

Die Vorzeichen für das Spiel standen zunächst gar nicht so gut. Die Außenangreifer Noah (Kreuzbandriss), Chris (Urlaub) und Marco (leichter Verkehrsunfall bei der Anreise) fielen ebenso aus wie Mittelblocker Florian Mausolf (krank). Hinzu gingen Christoph und Marius bereits angeschlagen ins Spiel. Doch spätestens als sich die Halle immer weiter füllte und die Info kam, dass eine lange Schlange an Zuschauern noch von der Kasse bis nach draußen stand, waren die übrig gebliebenen zehn Hörder Jungs bis in die Haarspitzen motiviert dem Favoriten einen heißen Kampf zu liefern. Und so legte die M1 auch direkt los wie die Feuerwehr. Manch einer staunte nicht schlecht als die Anzeigetafel plötzlich 17:6 für Hörde anzeigte. Stabile Annahme, variantenreiches Zuspiel und kein Respekt vorm hohen Lüneburger Block waren das Mittel, um den ersten Satz souverän mit 25:16 für sich zu entscheiden. Auch im zweiten Satz ging es furios weiter. Schnell stand es 6:0 für die Hörder M1 und immer wieder gelang es sich über eine gute Block-Feldabwehr Chancen herauszuspielen und den Vorsprung bis zum 23:18 zu halten. Dann kam die erste Schwächephase der Hörder. Eine Aufschlagserie vom gegnerischen Zuspieler brachte den erstmaligen Ausgleich zum 23:23. Doch die Hörder Jungs behielten die Nerven und besiegelten mit einem Block zum 26:24 den Satzgewinn. Im dritten Satz spielte sich ein wahrer Krimi ab. Neben den stark aufspielenden Außenangreifern Bahlburg und Köhler sowie dem starken Mittelblock fand nun auch Diagonalspieler Steinke bei Lüneburg immer besser ins Spiel. Durch eine gute Abwehrarbeit auf beiden Seiten kamen viele lange und spektakuläre Ballwechsel zustande. Die Führung wechselte ständig die Seite, doch die M1 hatte blieb konstant und ging spät mit 20:18 in Front. Im Folgenden verpasste man zweimal die Chance auf eine Drei-Punkte-Führung, erarbeitete sich aber den ersten Matchball zum 24:23. Und ließ die Zuschauer tosen. Leider spielte Lüneburg clever…souveräner Side-Out, guter Aufschlag, starker Block…Satz vorbei. 24:26 für die Niedersachsen, Spiegelbild des Satzes zuvor. Das gleiche dann im vierten Satz. Wie die M1 im ersten Satz vorgemacht hatte, drehte die SVG jetzt richtig auf und zog von Beginn an weg. Die M1 wechselte im Rahmen der Möglichkeiten durch, verlor am Ende aber mit 17:25 den Satz.

Wie es sich für ein Drama gehört: Tiebreak‼! Und der hatte es in sich. Lüneburg ging schnell mit 6:3 in Front, die M1 gleich zum 7:7 aus, ging sogar mit 8:7 in den Seitenwechsel. Anschließend viele lange Ballwechsel. 10:9 für Lüneburg, dann 12:10 und 13:12 für Hörde. Am Ende reichte es dennoch knapp nicht. Side-Out SVG, Annahmefehler Hörde und abschließend ein starker Angriff von Bahlburg nach starker Abwehr auf Seiten der SVG…Spiel vorbei. Der Favorit aus Niedersachsen dreht das Spiel und gewinnt mit 15:13 im Tiebreak gegen die Hörder Jungs, bei denen neben einer starken Mannschaftsleistung insbesondere Libero Leon und Diagonalspieler Lenard ein überragendes Spiel ablieferten. Trotz einer leichten Enttäuschung über die Niederlage geht die Hörder M1 mit erhobenem Kopf aus dem Spiel heraus, bedankt sich bei dem fantastischen Publikum und fährt am kommenden Samstag mit dem nötigen Selbstvertrauen und wiedergenesenen bzw. zurückgekehrten Spielern zum nächsten harten Brocken…der amtierende Vizemeister SF Aligse.