Hörde gegen Rhein-Sieg oder Die Legende von Kjell Aufschlagson und Jan von Hammerpieper

Wir schreiben den 09.11.2024. Die Hörder Volleyballer empfangen mit den Rhein-Sieg Volleys Much & Buisdorf den Tabellensiebten, gleichzeitig das Team mit dem längsten Namen der Liga. Drei Siege aus sechs Spielen treffen auf drei Siege aus sieben Spielen. Dass dies der Tag der großen Hörder Aufschlagfestspiele werden sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch niemandem klar – „es kommt eben immer anders, als man denkt.“

Im ersten Satz legen wir los wie die Feuerwehr und erarbeiten uns schnell eine komfortable Führung. In den Elementen Aufschlag und Block konnten wir im Vergleich zum Spiel gegen Gievenbeck noch eine Schippe drauflegen. „Steter Tropfen höhlt den Stein“ – so war auch der Druck im Angriff über die Mitte und die 1, der gegen Münster so schmerzlich vermisst wurde, endlich wieder da und stellte die Gäste aus St. Augustin vor unlösbare Aufgaben. Der erste Satz geht mit 25:14 ungefährdet an die nicht mehr ganz so jungen Rothemden aus dem Dortmunder Süden. Denn: „Alter schützt vor Torheit nicht“, aber in unserem Fall sorgte die Erfahrung für Sicherheit. Das Jan Pieper am heutigen Tag aus jeder Lage immer die richtige Lösung fand, trug aber auch dazu bei.

Auch Satz zwei wird über weite Phasen erfolgreich gestaltet und relativ sicher eingefahren. Doch „keine Regel ohne Ausnahme“ – und diese Ausnahme war der dritte Satz. Ihr fragt euch doch alle: „Wie kann es sein, dass ein Hörder Team, das als M1 aufs Feld geht, plötzlich so spielt, als wäre es die M2 der letzten zehn Saisons?“ Hier wird klar: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Nach einer sicheren Zwei-zu-null-Führung plötzlich auf die Bremse zu treten und dem Gegner den Vortritt zu lassen, war, als ob „der Schlendrian Einzug gehalten“ hätte.

Wie kann es geschehen, dass die Jungspunde der Rhein-Sieg Volleys mit 24:19 in Führung gehen? „Der Teufel steckt im Detail“ – ein paar Unsicherheiten hier, ein verlorener Punkt dort, und schon gerät das Spiel ins Wanken. Doch „die Hoffnung stirbt zuletzt“. Und so kam es, dass wir das unmögliche Blatt noch wendeten. „Was lange währt, wird endlich gut“, und nach einem nervenaufreibenden Comeback wandelten wir einen 19:24-Rückstand zu einem 27:25-Satzgewinn um. „Ende gut, alles gut“, und damit stand der 3:0-Sieg fest. Noch heute fragen sich einige aus dem Team: „Wie haben wir das nur geschafft?“ Doch am Ende zählt nur eines: „Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

 

 

Und daher für alle die es gestern weder in die Halle noch vor den Stream geschafft haben, hier für euch nochmal die letzten fünf Minuten des 3:0 Erfolgs:

 

„So Kjell jetzt am Aufschlag, der hat schon einige gute Aufschläge gemacht heute.“

„Sechs in Folge, nicht unmöglich“

„Erstmal würden ja vier reichen“

„Erstmal würden ja Vier reichen das stimmt auch“

„Also Vier Asse würde ich nehmen…mit Kusshand“

„Eins!“

„Da haben wir Ass Nummer Eins. Drei brauchen wir noch. Rhein Sieg Volleys auch noch mit einer Auszeit, sollte jetzt also noch eins passieren….da nimmt er auch schon die Auszeit, will Kjell da ein bisschen aus dem Konzept bringen. Damit er sich nochmal ein bisschen mit sich selbst beschäftigen kann in der Auszeit. Schaun wa mal ob das funktioniert, oder ob Kjell einfach da weitermacht, wo er gerade aufgehört hat…mit nem Ass. Das wäre natürlich schön.“

„Aber auch wieder…Ja…Wahnsinn, dass nach zwei so super souveränen Sätzen wo man wirklich die Gäste schon abgeschrieben hat, die waren ja fast gar nicht mehr anwesend geistig…da jetzt so rauskommen und jetzt dann hier echt den nächsten Satzball haben“

„Wieder ein guter Aufschlag“

„Der ist Drüber und der passt 22:24“

„Gut gemacht, jetzt sinds nur noch zwei“

„Und diesmal auch gezogen und nicht locker irgendwie rüber, sondern kurzen Prozess gemacht“

„Genau, zwingend im Feld der Rhein-Sieg Volleys untergebracht so dass sie auch keine Chance mehr hatten hier weiter aufzubauen….Wieder ein guter Aufschlag“

„Guter Aufschlag, Probleme da in der Annahme“

„Aber gut abgewehrt“

„Und jetzt muss er noch“

„Und wieder oben an die Finger.“

„Oben an die Finger und der passt. 23:24, da kommt nochmal richtig Spannung hier rein“

„Jetzt ist es nur noch einer. Einer isses noch…So einen würden wa noch nehmen. Einen könn wa noch…Wieder ein guter Aufschlag. Geht über den Diagonalen, klar. Wieder abgewehrt“

„Gut gerettet“

„Ouh, das war stark. Dankeball“

„So schöne Abwehr“

„Das ist die Chance, das ist die Chance“

„Und der geht über Kopf und der passt, der ist genau drin“

„Wahnsinn!“

„24:24“

„So schnell kanns gehen. Das ist ein richtiges Comeback hier“

„Jetzt geht’s bis mindestens 26, also immer zwei Punkte abstand bevor es dann den Satzgewinn gibt“

„Richtiges Herzschlag finale hier…OAH, naja is in Ordnung“

„Du hast gesagt Vier reichen erstmal“

„Vier reichen erstmal, die ham auch gereicht und jetzt können wir aus dem eigenen Sideout, aus der eigenen Annahme den Punkt wieder machen.

„Die Rhein Sieg Volleys also jetzt mit einem vorn, brauchen  noch einen…schöne Annahme und erstes Tempo. Der sitzt perfekt“

„Sehr gut“

„Und wieder Ausgleich“

„Pieper jetzt am Aufschlag, hat heute schon sehr gut aufgeschlagen, vielleicht kann er davon jetzt nochmal ein paar präsentieren.“

„Magst du solche Situationen wenn du jetzt zum Aufschlag müsstest oder ist dir das völlig wurscht?“

„Ja man ist natürlcih schon n bisschen angespannt…“

„Schöner Aufschlag“

„Ouh guter Block“

„Der ist drin“

„Und das ist Äh“

„Führung“

„Richtig, der Matchball für den TV Hörde, jetzt natürlich doppelter Druck für Jan. Erstens Matchball, zweitens wenn er den verschlägt gibt’s ne Kiste für die Mannschaft, das wäre natürlich gut für uns.“

„Ist Matchball nochmal teurer als Satzball oder macht ihr da keinen Unterschied?“

„Ne alles Kiste, immer Kiste. Also ist auch unabhängig davon ob wir den Satzball selber haben, oder der Gegner. Ouh und damit ist es durch“

„27:25, Drei zu Null“

„Wahnsinn“

„Am Ende deutlich spannender als gedacht“

„Sehr viel spannender, Wahnsinns comeback. Ich glaub 24:19 stands“

„24:19, ja“

„Wahnsinn“

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Weitere Stimmen zum Spiel:

Jan Pieper: „Gib mir den Ball, ich hau alles kaputt!“

Jeder von Rhein Sieg: „Der Boden is mir zu nass! Der Ball ist mir zu klein! Der Ball is auch zu nass! Wieso muss ich hier wischen?“

Tom: „Nö kein Wechsel, jetzt wollen wir auch gewinnen“

 

Kader: Jan P, Jonathan K, Henrik H, Torm B, Kjell M, Frederick W, Hendrik L, Florian Ps, Marlon E, Alex H, Freddy B

Coach: Tom M