Nach einem nicht so gelungenen Saisonauftakt, begrüßte die allererste Zwote am Sonntag Nachmittag die Gäste aus Kevelaer in der Hörder Festung.
Die Atmosphäre in der Kabine war angespannt, aber geprägt von einem klaren Willen: „Wir gehen hier heute nicht zu Null raus“, lautete die erste Ansage vor dem Spiel. Doch bereits wenige Minuten später wurde das Ziel verschärft: „Wir verlieren hier auf keinen Fall heute gegen Kevelaer.“ Die „Rothemden“ des TV Hörde, angetrieben von dieser klaren Kampfansage, gingen hochmotiviert und voller Tatendrang in das Match. Auch wenn Head Coach Marlon Externbrink, gesundheitlich angeschlagen, seine Mannschaft nur unter erschwerten Bedingungen coachen konnte, ließ sich das Team nicht beirren. Die erste Saison-Siegchance stand in den Köpfen der Spieler.
Der erste Satz begann vielversprechend. Trotz einer katastrophalen Aufschlagquote, welche die der letzten beiden Spieltage sogar noch übertraf, konnten sich die Hörder Jungs durch eine stabile Annahme und einen soliden Angriff eine komfortable Führung von 17:12 erspielen. Die mitgereisten Fans der Kevelaerer spürten jedoch den Wendepunkt, als es plötzlich 18:19 stand – ein Vorsprung schmolz dahin. Doch die „Rothemden“ fingen sich in einem packenden Finish wieder und entschieden den Satz mit einem knappen 27:25 für sich.
Im zweiten Satz war die Partie umkämpfter denn je. Die Kevelaerer, lautstark unterstützt von ihren mitgereisten Fans, kämpften sich immer wieder in die Ballwechsel und drängten die Hörder Jungs an ihre Grenzen. Sie hielten zwar tapfer dagegen, mussten den Satz aber schließlich abgeben.
Mit frischem Mut startete die allererste Zwote in den dritten Satz. Angefeuert von ihrem Einsatzwillen und konzentrierten Aktionen, gelang es dem Team, durch gute Kontakte und druckvolle Angriffe eine komfortable Führung herauszuspielen. Ungewohnt sicher brachten sie den Satz ohne größere Schwächephasen ins Ziel. Der Satz ging ungefährdet an die „Rothemden“, die damit das Momentum zurückeroberten.
Anstatt den Schwung aus dem dritten Satz mitzunehmen, fiel der Start in den vierten Satz alles andere als rosig aus. Die Hörder kamen nie wirklich ins Spiel, trotz klarer Ansagen in den Auszeiten und der regelmäßigen Dextro-Energie-Angebote durch Libero Jan Alexander Herbort. Kevelaer nutzte die Schwächephase der „Rothemden“ konsequent aus und erzwang den Tiebreak.
Im Entscheidungssatz mobilisierte die allererste Zwote noch einmal alle Kräfte. Die Aussicht auf den ersten Saisonsieg schien die Jungs zu beflügeln, denn ihre Aktionen wurden sicherer und konstanter. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung dominierten sie den Tiebreak und konnten ihn letztlich klar für sich entscheiden. MVP wurde der Urlauber Niklas Mielke, welcher in diesem Spiel glasklar als treibende Kraft fungierte.
Teile der ehemaligen M1, die fast 13 Monate auf einen Sieg warten musste, beschrieben das Gefühl nach dem Spiel als „unbeschreiblich“ und „nicht greifbar“. Die Freude und Erleichterung waren riesig – ein Moment, der lange auf sich hatte warten lassen. Doch bereits nächste Woche wartet mit dem Tabellenführer aus Bielefeld die nächste Herausforderung auf die „Rothemden“. Es bleibt abzuwarten, ob sie den Schwung aus diesem emotionalen Sieg mitnehmen können.