Strategisch geglückt und genauestens austariert war nicht nur der Spielplan des Trainerkonglomerats Externpieper, die sich aufgrund von Krankheit auch in diesem Spiel vollkommen auf die Fortsetzung einer Siegesserie konzentrieren konnten. Nein, auch die Anreise sollte gut vorbereitet sein und so plante das Tabellenschlusslicht auf dem vorletzten Platz vorab nach einer einstündigen Fahrt mit dem Auto mittels der U/S-Bahn weiter zur Halle der Tabellenführer zu fahren. Diese Entscheidung wurde aufgrund von wahrscheinlichem Parkplatzmangel an der Halle aufgrund eines parallelen Fußballspiels getroffen.
In der Kabine vor Beginn des Spiels wurde bereits von Trainer Jan Pieper klargestellt: „Wir gehen hier nicht mit einem 0:3 nach Hause!“. Auch der zweite Part des Trainerteams fand klare Worte: „Ich würde mich freuen, wenn wir denen ordentlich einen mitgeben!“. Damit die Ansage auch in die Tat umgesetzt werden konnte, wurde deutlich gemacht, dass von 5 Bällen am besten 3 über die Mitte gehen. Mit dem eindeutigen Hinweis, dass die erste gute Annahme immer über Mitte geht, weil bei der Hörder Annahme weiß man ja nie, ob danach noch eine weitere kommt.
Mit dem klaren Gedanken, dass laut JP auch ein 1:3 akzeptabel sei, konnten die Hörder ohne Druck und völlig befreit in den ersten Satz starten. Bielefeld startete direkt zu Beginn mit einer 3:0 Führung, die Serie wurde jedoch durch einen Eigenfehler unterbrochen. So dümpelte das Spiel vor sich hin und die Hörder konnten die 2 Punkte Abstand nicht aufholen. Beide Teams hatten gute Spielsequenzen, auch wenn die gespielten Bälle des Bielefelder Zuspielers häufiger mal mehr Effet als seine Sprungaufschläge hatten, schafften seine Mitspieler es den Ball auf der Seite von Hörde unterzubringen. Vor allem die Mitten beider Seiten wurden häufig erfolgreich eingesetzt. Doch die Bahnreisenden ließen sich nicht unterkriegen und auch wenn die Heimmannschaft zwischendurch eine Führung von bis zu 4 Punkten aufbauten, war von einer Aufgabe nichts zu erkennen. Beim Stand von 17:14 für den Postkasten SV schafften die Hörder mit etwas Hilfe der gegnerischen Blockspieler, die das Netz, etwas zu gernhatten, auf 17:17 aufzuholen. Doch kurz darauf setzten sich der Gegner wieder mit zwei Punkten ab. Durch ein paar Eigenfehler des Gegners und guten Aufschlägen der Männer im roten Gewand konnte der Abstand wieder eingeholt werden. Schlussendlich gewann Hörde nach 5 Satzbällen für Bielefeld den Satz. Das Ende des ersten Satzes zeigte, dass es wirklich möglich war, dem Gegner „einen mitzugeben“, wenn der Plan des Trainerteams umgesetzt wurde. Eine Perspektive, die zumindest die Spieler der alten M1 so noch nicht kannten.
Um den Gegner weiter unter Druck zu setzen, wurde das Aufschlagsziel gewechselt werden. Das funktionierte auch sehr gut und bis zum Punktestand 14:15 konnten die Hörder gut mit dem Gegner mithalten. Danach folgte eine starke Aufschlagserie des jungen Außenannahme Spielers von Bielefeld, durch die sich Bielefeld auf 19:15 absetzte. Kurz darauf zogen die Postmänner noch weiter weg bis zum 23:16. Auch die Aufschläge konnten die Hörder nicht zurück in die Bahn bringen und so unterlagen sie im zweiten Satz mit 18:25. Nach wie vor des Sieges sicher war allen Spielern klar ein 1:3 wäre nun nicht mehr akzeptabel. Ohne den Einbruch in der Annahme mitten im Spiel wäre ein Satzgewinn realistisch gewesen.
Im nächsten Satz startete der Trainer mit einem frischen Außenannahme, Spieler, damit Frederick Woidneck in seinem Sauerstoffzelt entspannen konnte. Auch in diesem Satz führte Bielefeld wieder zu Beginn, konnte sich jedoch nicht klar absetzen. Beim Spielstand von 14:14 gewann dann auch endlich Hörde die Oberhand und durch gute Aufschläge von El Machalowsky, (der einzig Wahre) konnten sich die Rothemden auf 19:15 absetzen. Nachdem die Führung durch solide Aufschläge und eine stabile Annahme auf 24:18 ausgebaut werden konnte, entschied sich der Mittelblocker der TPSVB dazu, auch mal seinen Kopf zu verwenden. Allerdings war der Zeitpunkt des Einsatzes relativ schlecht gewählt, da er den Ball durch das Netz mittels Kopfballs für den Gegner weiterspielte und somit ein Weiterspielen des TVH unmöglich machte, endete der Satz mit einem 25:21 für Hörde.
Zum vierten Satz gibt es nicht so viel zu sagen, Bielefeld geht am Start des Satzes deutlich in Führung. Hörde kann einige Punkte aufholen, letztendlich reicht es aber nur für 21 Punkte und Bielefeld gewinnt verdient den Satz. Der Grund dafür ist die gute Leistung Bielefelds aber vielleicht auch, dass sich plötzlich außerhalb des Feldes Unruhen entwickelten und Wasserflaschen entwendet wurden. Der Gedanke war wohl, die Wasserzufuhr der Hörder Jungs zu kappen und so einen Sieg wahrscheinlicher zu machen.
Der letzte Satz versprach, spannend zu werden, da beide Teams häufig gleichauf spielten. Doch El Machalowsky (der einzig Wahre) hatte da eher eine andere Idee. Vielleicht wollte er schnell nach Hause, brauchte schnell eine Koffeintablette oder ihm war gerade erst eingefallen, was es heißt, „den Gegner richtig einen mitzugeben“, jedenfalls schien es bei ihm plötzlich richtig zu laufen. Nachdem Bielefeld sich den ersten Punkt im letzten Satz sicherte, holte Hörde sich den Ball zurück und Hendrik Lau begann im Aufschlag den Gegner unter Druck zu setzen. Nachdem Peter Florians sorry Florian Peter die Chance nutzte, die Freddy ihm durch seine Abwehr bot, und einfach frech über den Block schlug, konnte Bielefeld den Ball wieder aufbauen. Nicht mit mir dachte sich der großgewachsene Hörder Mittelblocker und blockte den Ball des Diagonalangreifers. Danach konnte Florian Peter seine Angriffsstärke unter Beweis stellen und schlug den Block des Diagonalangreifers an. Kurz nach einem weiteren guten Aufschlag von Lau wurde der Diagonalangreifer wieder geblockt, diesmal allerdings von Peter. Die Misere des Diagonalangreifers sollte jedoch auch danach noch nicht enden. Nachdem er bei einem Stand von 1:4 wieder den Ball zugespielt bekam, schien er aus seinen vorherigen Fehlern gelernt zu haben und legte den Ball am Block vorbei. Die Abwehr der Hörder Jungs stand schon bereit den Ball einzusammeln, doch da kam El Machalowsky angeflogen und dunkte den geloppten Ball in das Feld des Gegners. Beim Stand von 7:2 für Hörde endete dann die Serie. Durch eine gute und konstante Leistung ließ Hörde ein näher kommen des Gegners nicht mehr zu und auch der gegnerische Mittelblocker schien nicht mehr damit, gerechnet zu haben, noch einmal aufs Feld zu müssen und hatte so bereits seine Schuhe ausgezogen. Für die Verzögerung erhielt er eine Verwarnung. Mit 15:7 gewannen die Rothemden als Tabellenschlusslicht auf dem vorletzten Platz den 5. Satz und das Spiel gegen die Tabellenführer.
Am verdienten Sieg der Rothemden konnten auch die verzweifelten Rufe einiger Bielefelder Fans nichts mehr ändern, die die Sieger mit dem BVB verglichen, der in ihren Augen scheinbar nicht so toll ist (die genauen Worte werden wir hier nicht aufgeführt, wir sind ja nicht asozial).
MVP auf Seiten der Hörder wurde El Machalowsky und Silber erhielt der Bielefelder Libero Jarik tom Suden.
Die Stimmen zum Spiel:
„Denen haben wir ordentlich einen mitgegeben“
„Was soll das mit den Lederhosen?“
„Hörde ist so ****** wie der BVB“
„Der Teller ist normalerweise für 3 Personen“ – „Ich hätte gerne noch Brot dazu“
„1 Kilo Mett mit Käse“
„Wir verlieren hier nicht 0:3“