Oder auch: Trauerspiel in Freudenberg.
Am sonnigen Sonntagmittag begab sich die erste Hörder Zweitvertretung in den Kreis Siegen-Wittgenstein, um die erste Auswärtspartie der Saison 2024/25 auszutragen. Zwei Kombinationskraftfahrzeuge und ein Kleinwagen mit Steilheck rollten vom Parkplatz des Dortmunder Südbads, um elf bis in die Haarspitzen motivierte Modellathleten in das Freudenberger Bergland zu bringen. Die landschaftlich schönere Route führte durch die pittoresken Hagener Stadtteile Dahl und Rummenohl, ehe man die saftigen Weiden von Schalksmühle und schließlich die moderne Verkehrsführung in Lüdenscheid bestaunen konnte.
In der Sporthalle angekommen stellte sich die junge Erstvertretung beim Anblick ihrer neuen Sportkleidung die Frage, ob es sich bei den Trikots um Ponchos oder Zelte handele. Fest steht, dass das universell einsetzbare Jersey beim nächsten Survival-Training auf keinen Fall fehlen sollte.
Nun aber zum sportlichen. Nachdem das Einschlagen erneut nicht vom TVH gewonnen werden konnte, heizte der Hallensprecher der tosenden Fangemeinde auf der Tribüne mächtig ein. Die roten Rösser sprangen in die Arena, als ihre oder ihren Namen ähnliche Bezeichnungen ertönten. Henrik Hesters, Peter Florians und Woidneck waren unter den Gösten aus Härde.
Libero Herbort merkte vor der Begegnung an, dass die allererste Zwote noch nie mit 0:8 in Rückstand geraten sei. Diese Erfolgsstory sollte sich im ersten Durchgang gegen den VC 73 Freudenberg fortsetzen. Das Team von Coach Externpieper geriet nach wenigen Augenblicken mit 1:7 ins Hintertreffen. Aber eben nicht mit 0:8.
Diagonalangreifer Mielke zog direkt zu Beginn alle Register und kam nach zwei Angriffsversuchen zu der Erkenntnis: „Linie ist zu, Diagonal auch.“
Als Pieper schließlich die Zügel anzog, gelang den Hörder Rössern der Übergang vom Schritt in den Trab. Kraftvoll und elegant wie ein Anglo-Araber näherten sie sich den Freudenbergern .Doch die rassetypischen Stellungsfehler wurden den edlen Sportpferden von der Seekante zum Verhängnis. Statt beim Stand von 12:14 in den Galopp überzugehen, ging es geschmeidig zurück in den Schritt. Nach dem zwischenzeitlichen 13:20 ging der Satz schlussendlich mit 18:25 verloren.
Im zweiten Durchgang startete Woidneck für Peter Florians auf der Außenposition. Die Ballwechsel zu Beginn des Satzes waren lang, das Publikum fieberte mit. Nichts für die jungen Routiniers vom Phoenixsee, von denen sich lediglich Zuspieler Kühlmann kürzlich im Höhentraining befand. So fragte Mielke in der ersten Auszeit beim Punktestand von 5:7: „Können wir die Ballwechsel bitte etwas kürzer gestalten?“ „Selbstverständlich“, dachten sich seine Mannschaftskameraden und stellten den Spielstand kurzerhand auf 12:21. Die Wende blieb aus.
Vor dem dritten Satz bliesen die Dortmunder Schmetterlinge zur Aufholjagd. Kühlmann ersetzte Hesters auf der Zuspielerposition und zeigte gleich, wie harmonisch und virtuos er mit seinem Mittelblocker Machalowsky agieren kann. Die Annahme wirkte deutlich stabiler als in den beiden vorangegangen Durchgängen, sodass der Satz lange offen blieb. Leider schalteten die Siegerländer spät, aber aus ihrer Sicht rechtzeitig vom Leerlauf in den ersten Gang und brachten den Satz mit 25:20 nach Hause.
Einziger Lichtblick war Aushilfsmittelblocker Reutter, der sich die silberne MVP-Medaille verdiente. Am 06.10. wird das Heimspiel gegen die Wallfahrtsstädter aus Kevelaer ausgetragen. Dieses findet unter einem besonderen Stern statt, da die Metropole am Niederrhein seit dem 04.07.2024 der einzige staatlich anerkannte Kurort mit einem Heilquellen-Kurbetrieb in Nordrhein-Westfalen ist. (Quelle: kevelar.de). Die Partie solltet ihr euch also nicht entgehen lassen!
Die Stimmen zum Spiel:
„Beim Pinsel gibt’s gute Schnitzel.“
„Ihr könnt euch nach draußen setzen. Dauert aber.“
„Derzeit nur Schankbetrieb.“
„Jungs, ich hab‘ den Ofen gerade für euch angemacht.“
„180° C Umluft oder 200° C Ober-/Unterhitze?“
„Fehlerfrei. Im Spiel, beim Ausfüllen der Aufstellungskarte und der Essensbestellung.“
Mit von der Partie:
Hester (1), Mielke (3), Machalowsky (4), Kühlmann (5), Herbort (7), Peters (8), Externbrink (9), Reutter (11), Pieper (18), Woidneck (22)