M2 verliert im Tiebreak

Sonntag Morgen, 9 Uhr, ich schrecke aus dem Bett, mein Wecker klingelt. Mein erster Gedanke ist mein Persönlicher Lieblingsgedanke an Wochenenden. „Spieltag!“ Irgendwie schmerzt mein Rücken und auch mein Knie zwickt beim aufstehen ganz schön…ich glaube ich werde alt. Gegen wen spielen wir heute eigentlich? Achja, Bielefeld…passt irgendwie. Wie die sich wohl morgens nach oder beim aufstehen fühlen?

Zum Glück geht’s erst um 16 Uhr los, ich brauch jetzt erstmal nen Kaffee. Was muss ich vor dem Spiel noch erledigen? Glühwein für unsere 10tausend Fans ist schon besorgt…der Wärmetopf steht auch schon bereit. Ich darf nicht vergessen die Brezeln früh genug in den Backofen zu packen. Aber ich hab ja noch Zeit, also erstmal mit dem Kaffee ab aufs Sofa und das tun, was ich am besten kann: Rumliegen und nichts tun, bis ich spät dran bin und absolut alle meine Sachen zusammenschmeiße und gehetzt aus dem Haus renne, um noch irgendwie meine U-Bahn zu bekommen.

Gesagt getan. Irgendwie lerne ich auch nicht dazu.

Zum Glück muss ich nicht zur U-Bahn sondern nur zum Auto vom Lau. Dann kann es ja jetzt losgehen zum nächsten aus unserer kleinen Rasselbande. Auch Hester wird direkt vor der Haustür eingeladen. Und bedankt sich mit einem kurzen: „Was für ein Service“ bei unserem Fahrer. Jetzt müssen nur noch schnell ein paar Sektgläser für unseren Ehrengast und 200sten Instagram Follower abgeholt werden und dann können wir auch schon los zur Halle.

Wir kommen zum Glück pünktlich an der Halle an und das sogar ohne über die Baustelle an der Faßstraße zu fahren. Ganz ehrlich, mit Verspätungen sollte ich mich diesen Monat wirklich zurückhalten. Klar freue ich mich über jeden € in unserer Mannschaftskasse, aber der letzte Monat war schließlich teuer genug. Wenigstens sind schon fast alle da und bringen unser Netz auf Höhe. Gut das von der M1 jemand mitgedacht hat und uns den Spieltagsaufbau gestern Abend hat stehen lassen. Was ist also noch zu tun? Das wichtigste zuerst: Bier für die Fans kalt und Glühwein für die Fans heiß stellen. Brötchen schmieren macht unser Youngster Tom schon, da brauche ich also nicht helfen. Dann gibt es nur noch zwei Dinge zu tun. Erstmal wird die Halle mit Musik beschallt und dann wird sich umgezogen. Trikot, Einspielshirt, Hose, Hörde Socken, Unterhose, Shirt für drunter, zum Glück habe ich alles dabei. Auch das hätte mal wieder teuer werden können, aber so kann ja endlich der sportliche Teil des Tages beginnen.

Eigentlich alles wie immer. Alle spielen hier und da mit einem Ball rum bis wir uns für eine kurze Besprechung treffen. Coach Martin stellt den Vorbereitungsplan vor und endlich nehmen alle die Sache ernst. Mit Mobilisation und körperlicher Erwärmung geht’s los bevor ich mir unseren Zuspieler schnappe und wir uns zu zweit einspielen. Das Team aus Bielefeld ist mittlerweile auch schon da, macht aber noch keine Anstalten sich ernsthaft warm zu machen. Wäre im Zweifel aber auch einfach unnötige Verausgabung. Wenn das Spiel also länger gehen sollte, darf kein Korn verschwendet werden.

Eine kleine Zwischennotiz am Rande. Wer bis hier hin gelesen hat, darf sich ab nun zurecht „Hörder-Ultra“ nennen und ist zu unserem nächsten Spiel natürlich herzlich eingeladen. Wann das ist, erfahrt ihr aber erst am Ende des Berichts, also schön weiterlesen.

Ab jetzt sind alle im Spieltagsmodus und spulen ihre Vorbereitung für das Spiel runter. Alle außer Sammy, den hat das Pfeiffersche Drüsenfieber halb dahin gerafft. Zum Glück konnten wir mit Jan aus der M3 einen absolut hochkarätigen Ersatz besorgen, der den Bielefeldern mit seiner linken Klebe hoffentlich den einen oder anderen Ball vor die Füße nageln wird. Was macht eigentlich Conne da? Ach Lisa ist da und übernimmt heute sogar unseren Instaaccount um während des Spiels für Content zu sorgen. Um es wie die jungen Kids zu sagen: „Wie kann man nur so viel Ehre haben?“ Der Schiedsrichter pfeift und es kommt zur Auslosung, vor mir steht der Bielefeldern Kapitän in einem Schwarz Gelben Trikot. Ich trage traditionell Rot und Schwarz. Die Münze die der Schiri wirft ist Schwarz und Gelb. Die gelbe Seite bekomme unpassender weise ich zugeordnet. Irgendwas wegen Borussia oder so sagt er…egal.

Wahl verloren

Aufschlagrecht gewonnen

Fairplay Begrüßung durchgezogen

Spiel begonnen

Im ersten Satz spielen wir das Team aus Ostwestfalen regelrecht an die Wand. Der Aufschlagdruck ist hoch, unsere Annahme steht und Toby überzeugt auf der für ihn ungewohnten Diagonal Position.

Im zweiten Satz bekommen wir im Angriff gefühlt keinen einzigen Ball mehr auf den Boden. Bielefeld hingegen lässt uns durch geschickte Angriffe mehr und mehr verzweifeln.

Satz drei ähnelt Satz zwei so sehr, dass ich mir eine Beschreibung nun spare.

Erst in Satz vier beginnen wir durch Druck im Aufschlag und eine stabile Block- Feldabwehr das Spiel wieder in die eigene Hand zu nehmen. Erfreulicherweise lassen wir uns auch immer weniger auf das Spiel der Bielefelder ein und ziehen unseren eigenen Streifen halbwegs souverän durch.

Tiebreak gegen Bielefeld, wie kann es auch anders sein. Jede Saison darf ich wenn wir gegen die Mannen aus Bielefeld spielen zweimal zum Schiedsgericht um Aufschlag, Annahme oder eine Spielfeldseite zu wählen. Manchmal denke ich, wir könnten auch einfach nur einen Satz bis 15 gegeneinander spielen und hinterher einfach ein 3:2 oder 2:3 eintragen. Na gut, das ginge zwar schneller und Kräftesparender, aber so intensiv wie die Begegnungen bis jetzt wäre das sicherlich nicht.

Mein Gott was für ein Tiebreak. Wir führen 5:0 und wechseln doch bei 7:8 die Seiten. Der Matchball wird von Bielefeld rüber gebaggert und fällt bei uns in die Mitte des Feldes. Ein Ball der große Teile des Spieles, in denen es für uns nicht so richtig rund lief, perfekt widerspiegelt.

Was war das denn? 2:3 zuhause verloren, wie schon im letzten Jahr. Klar, die Umstände waren dieses mal anders, aber eine Niederlage fühlt sich trotzdem immer Sch**** an. Irgendwie scheint uns Ostwestfalen diese Saison noch nicht zu liegen. An dieser Stelle sei gesagt, dass dieser Sieg natürlich nicht unverdient war und wir uns gerade in Sachen Abwehrarbeit von unserem Gegner heute eine dicke Scheibe hätten abschneiden können. Wir bedanken uns trotzdem bei den zahlreichen Zuschauer für ihr Kommen und die tolle Unterstützung. Und irgendwie will ich mich auch entschuldigen, dafür dass wir sie so lange haben warten lassen um dann doch mit einer Niederlage vom Feld zu gehen. Aber so ist das im Verein, auch in der Niederlage stehen wir zusammen. Mehr sei zu diesem Spieltag nicht gesagt, außer danke Jan für deine Unterstützung und Glückwunsch an die M3 zum blitzsauberen 3:0 Sieg!

Wer einmal genauer wissen möchte wie es sich in der Halle zuträgt wenn die M2 versucht die Hörder Festung zu verteidigen, ist natürlich immer eingeladen uns zu besuchen und anzufeuern. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich schon am 07.12. um 16 Uhr wenn wir zuhause die Zweitvertretung des TSC Gievenbeck aus Münster empfangen.

Hat nach oder während dem Spiel eigentlich irgendwer was zu mir gesagt? Achja…

TD11: „Leute Annahme jetzt!!!!1!11!!“
TB15: „Leute können wir nicht noch ein Spiel spielen? 4 Spiele an zwei Tagen reichen mir einfach nicht.“

FM5: „Das war mal wieder ein Schuss in den Ooofeeeeen.“

SD19: „Leute auch wenn es schwer fällt, ich darf euch nicht küssen.“

PP7 per Fernschalte: „Ti amo ancora, resta come sei.“

Für den TVH auf und neben dem Feld standen:

#1 Henrik Hester, #5 Florian Mausolf, #5(12) Hendrik Lau, #6 Hendrik Lauersdorf, #9 Marlon Externbrink, #10 Christian Lenkenhoff, #11 Tobias Drescher, #15 Tom Barthel, #16 Constantin Limpinsel, #18 Jan Pieper und Coach Martin Barthel