M1 als Nebendarsteller zum klaren Auswärtssieg 

Am Sonnabend machte sich die Hörder M1 auf den Weg in die Ferne auf der Suche nach Erfolg und sportlicher Fairness. Letztendlich kann ein 3:0 Sieg im Gepäck mitgenommen werden, den Rest sucht man vergeblich und startet einen neuen Anlauf in der kommenden Woche.
Pünktlich zwei Stunden vor Spielbeginn erreicht man die gegnerische Halle in Hildesheim, in der soeben der Aufstieg der ersten Damenmannschaft des MTV gefeiert wurde (Herzlichen Glückwunsch). Kurze Begrüßung, Aufwärmen und ab aufs Feld zu Aufschlag-Annahme. Eine höfliche Bitte an den Gegner, das Netz auf die richtige Höhe zu bringen wurde mit Schulterzucken abgelehnt, sodass Moritz seine Aufbaukünste auch in der Ferne beweisen darf und der Schiedsrichter später den letzten Feinschliff anweist. Zu guter Letzt kann das Spiel dennoch pünktlich starten. 
Die Hörder Jungs verschlafen schon fast wie gewohnt den Beginn und lassen den bis dato gut aufspielenden Gegner ein paar Punkte davonziehen. Umso überraschender Worte wie „Halt die Fre***“ gegen unsere Bank (6:4) oder „Du Ars**“ gegen Leon (11:8) trotz Hildesheimer Führung. Angestachelt von dem eigenen Abstiegskampf steigert sich der Gegner in eine einseitig ziemlich hitzig geführte Partie hinein und beginnt zunehmend unnötige Diskussionen mit dem Schiedsgericht. In der Folge eine frühe Gelbe Karte und nur kurze Zeit später der Hinweis an die Heimmannschaft, dass weitere Diskussionen zu Sanktionen führen. Hörde wird nun zunehmend zum Nebendarsteller und vergisst beim Beobachten selbst Punkte zu machen. Hildesheim geht mit 24:20 in Führung und schlägt zum Satzgewinn auf. Ein Aufschlagfehler, eine Aufschlagserie von Moritz, viele Diskussionen und gute Blocks bedeuten dann einen 25:27 Satzgewinn auf Hörder Seite. Am meisten erstaunt darüber ist aber tatsächlich die M1 selbst, die eigentlich zu diesem Zeitpunkt nur das Popcorn sucht.
Zweiter Satz, besserer Start und kontinuierliche Führung für Hörde. Die Diskussionen auf Seiten des Gegners nehmen zu, die M1 dagegen spielt einfach Volleyball. Hildesheim nutzt das gesamte Wechselkontingent und nimmt einen Spieler nach dem anderen – vermutlich stets aufgrund akuter Rot-Gefährdung – zur Beruhigung aus dem Spiel. Diesen Selbstzerstörungstrieb nutzt die Hörder Jungs zu einem ungefährdeten 19:25 Satzgewinn. 
Dritter Satz, das Drehbuch bleibt. Gute Aufschläge zu Beginn, taktisch hoch interessante Wechsel auf der anderen Seite und ein schnelles 0:7 für Hörde. Inzwischen schafft es das gegnerische (Trainer-)Team auch das Publikum anzustacheln und es findet von nun an kein Ballwechsel mehr ohne Hereinrufen, Reklamieren oder Beschimpfen von außen statt. Die M1 bleibt ruhig und behält stetig die Rolle des Nebendarstellers. Leider lässt man den Gegner wieder herankommen und verwaltet nur noch eine knappe Führung. Dann auch noch gravierende Probleme im eigenen Team: Kapitän Günni reißt der Schnürsenkel und wird dafür kurzzeitig durch Marius im Rückraum ersetzt. Anschließend aber zum Glück wieder zurück in den Kinosessel. Die Szenerie wird entwickelt sich spannend, fast dramatisch und nach einer Hand voll Popcorn und einem Schluck Coke muss die M1 erschrocken feststellen, dass die Story eine unerwartete Wendung eingenommen hat. Offensichtlich darf der Gegner tatsächlich das Spiel ohne Hinausstellung beenden und geht sogar mit 24:22 in Führung. Zum Glück kann man rechtzeitig den Powernap beenden und nach kurzem Schütteln auch den dritten Satz mit 28:30 für sich entscheiden.
Nach dem Spiel folgt noch ein ungemütlicher Abspann als die gegnerische Mannschaft die Schiedsrichter nicht verabschiedete, sondern ihnen nur hämischen Beifall entgegenbringt. Zum Abschluss noch eine rote Karte an den Gegner für den Vorwurf der Schiebung seitens der Schiedsrichter nach dem Spiel (bestimmt wurden hohe Wetten auf die DL West abgeschlossen :-D) und ein Pfeifkonzert der Zuschauer. Den Schiedsrichtern kommt in dem ganzen Drama eine unangenehme Rolle zu, indem an diesem Abend der gesammelte Frust des Abstiegskampfes auf sie einprasselte, obwohl sie eine durchaus solide Leistung zeigten. Und auch die Hörder M1 durfte sich beim Burger King um die Ecke noch von Zuschauern aus der Halle zu den Schiedsrichtern beglückwünschen lassen. 
Insgesamt ist man froh eine solches Schauspiel der Heimmannschart mit keinem Punkt zu belohnen, selbst drei Punkte eingefahren zu haben und freut sich auf die kommende  beiden Heimspiele in der Hörder Festung, bei denen der Fokus nun wieder auf diesen doch eigentlich so schönen Sport gelegt werden kann.